Mal eben schnell die Welt retten…

Als ich im Dezember die Idee mit der Deutschlandtour und dem Spendenziel pro Kilometer hatte, wusste ich noch nicht, wie schwer es sein würde, den richtigen „Empfänger“ zu finden. Es gibt so viele NGOs und Projekte für alle Facetten des Lebens. Umwelt, Kinder, Entwicklungshilfe, Krisen, Krankheiten, … Es ist wirklich schwierig.

Als langjähriges Mitglied von Viva con Aqua lag es daher nahe, den Brunnenbau zur Förderung von Trinkwasser (ja, da gibt es leider großen Bedarf) zu unterstützen. Nachdem ich VCA von meinem Projekt berichtet hatte, war die Reaktion eher ernüchternd. Ein Luxusproblem von Organisationen, die zu schnell gewachsen sind und die Basis vergessen haben. 🙁

Dann müssen die Brunnen eben warten

Gestern brachte mich ein Kunde dann auf die Idee, die Forschung von Prostatakrebs zu fördern. Movember aus London ist da sehr aktiv und kommt echt sympathisch rüber. Und definitiv: Ein Thema für Männer, ein Thema für Radfahrer. Aber sind das wirklich unsere Probleme?

Heute fiel es mir dann wie Schuppen von den Augen. Ich rollte gerade auf einer größeren Trainingsausfahrt durch das schöne Itzehoe, als mir die große Schlange von Menschen – samt Mütter mit Kindern – auffiel. „Wo stehen die an?“ Zuerst dachte ich an ein Impfzentrum. Weit gefehlt. Denn da erblickte ich schon den Schriftzug „Tafel“ über dem Gebäude. Klar, es war Mittagszeit. Während ich in meinen 3-Euro-Riegel biss, hatten diese Menschen nichts (!) zu essen. Es traf mich wie der Schlag und es fiel mir schwer, die Tränen zu unterdrücken. Hunger. Kinder. Deutschland. WTF?!?

Es geht um die Grundversorgung. In Deutschland. Das macht es für mich nun wesentlich einfacher.

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