Bereifung – eine Herzensangelegenheit

Klamotten, Technik, Training – bei Allem findet sich irgendwie ein Konsens. Nicht so beim Thema Reifen. Kaum spricht man das Thema an, tun sich breite Gräben auf; so wie bei Microsoft, Apple oder Linux, Straßenfahrer oder Triathlet…

Tubeless or not

Für mich war die Sache sehr einfach. Als ich 2018/19 wieder angefangen hab, mich intensiv mit dem großen Thema Radsport zu beschäftigen, habe ich schnell gemerkt, dass mein Wissen zum größten Teil noch aus den 90ern stammt – und zum größten Teil absolut überholt ist. Ich bin nicht grundsätzlich Verweigerer neuer Technologien und Innovationen, aber beim Thema Mountainbike dachte ich eigentlich, ich sei auf dem besten Stand (von 1995). Dass es ordentliche und leichte Fullies, hammermäßige Scheibenbremsen, elektronische Schaltungen und unplattbare Reifen gibt, wusste ich allerdings nicht. Und so fing das alles an.

Ich hab den Kram getestet und mir war sofort klar, das muss ich haben. Und heute: ich will nie wieder ohne. In Kanada bin ich 8 Tage lang auf den wirklich anspruchsvollsten Rennstrecken unterwegs gewesen. Wurzeln, Felsen, Schlamm und Gravel… Bergab war es zum Teil Enduro-Worldcup-Niveau, dass ich manchmal Angst hatte, ohne Hinterbau ins Ziel zu kommen – aber dem war nicht so; und nie nie nie hatte ich einen Plattfuß. Ersten war da nix, was platzen konnte und zweitens hatte ich mit 1,35 bar sehr guten Grip.
Etwas anders lief es bei den wenigen Kollegen mit Schläuchen. 🙂

Ein sauber montiertes Tubeless-System ist wie ein Handkäse. Er wird jeden Tag besser!

Als ich wieder in Deutschland war, hab ich sofort mein Rennrad umgerüstet und konnte 5.000km pannenfrei fahren. Wie geil ist das denn bitte?

Die Angst und Diskussionen kann ich leider überhaupt nicht verstehen.
Milch ist bei mir noch nie rausgespritzt. Und langsamer bin ich durch den geringeren Druck auch nicht. Ganz im Gegenteil, es fährt sich deutlich angenehmer, da man nicht jeden Schlag sofort im unteren Rücken spürt. Als wäre es toll, mit 8 bar und mehr über eine Pflasterstraße zu fahren. Mit tubeless geht das schon deutlich besser, auch im Regen. Selbst wenn irgendetwas den Reifen lahmlegen würde, könnte ich ja immer noch einen Schlauch reinziehen.

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