Erstes Resümee

Willkommenskuchen

Vier Tage am Stück bin ich 8-10 Stunden auf dem Rad gegessen. Sechs Bundesländer habe ich durchfahren. Hoch und runter, kreuz und quer. Das Wetter war größtenteils wirklich miserabel.
Aber: Grundsätzlich ging alles viel leichter, als ich dachte. Auch sieben Tage wären machbar gewesen.

Da frage ich mich schon, warum?

Ich denke, es liegt daran, dass ich wirklich viel und spezifisch trainiert habe. Bei Wind und Wetter war ich 5-7 mal die Woche draußen. Ich bin im Vorfeld Strecken von 50 bis 240km gefahren, habe meinem Körper aber auch Ruhepausen gegönnt. Die sind in der Tat besonders wichtig.

Spannend finde ich daher auch, dass mein Körper sich bereits am zweiten Tag angepasst hat. Mein Puls war immer unten im Grundlagenbereich (~120bpm), was für eine gute Fettverbrennung spricht. An keinem Tag war ich auch nur annähernd im roten Bereich. Die Versorgung unterwegs hatte immer ein moderates Niveau. Also keine Zuckerattacken oder endloser Durst. Bei 10/15 Grad mehr hätte es vielleicht schon anders ausgesehen.

DDR-Platte. Besser zu fahren, als man denkt.

Weiterhin hatte ich weder einen Sturz noch einen Platten oder Ähnliches. Dabei bin ich auf den unterschiedlichsten Belägen gefahren. Teer, Pavé (Pflastersteine), Schotter, Sand, DDR-Platte.. Das könnte daran liegen, dass ich mein Rad sehr gut kenne – und mich absolut darauf verlassen kann – muss. Auch wenn ich mal 70km/h schnell war, ich bin nie ein Risiko eingegangen.
Klar, ein bisschen Glück gehört immer auch dazu.

Was war denn schlimm?

Schlimm war die Erkenntnis, das Deutschland noch immer ein absolutes Auto-Land ist. Auch wenn teilweise schon echt gute Radwege vorhanden sind, scheitert es an der alternativen Sichtweise. Denn in der Regel sind die, die so etwas planen und bauen, nicht die, die darauf fahren.

Was mir auch aufgefallen ist: die quasi vollständige Abwesenheit von Vögeln und Insekten auf dem Land. Klar, es hat überall geblüht und geduftet. Und hier und da hab ich auch mal einen Fuchs, einen Hasen oder eine Feldlerche gesehen -aber die meiste Zeit war es schon gespenstisch leise. Besonders die großen landwirtschaftlichen Flächen in Niedersachen und Sachsen-Anhalt sehe ich problematisch.

Biodiversität sieht anders aus.

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